Es gibt viele Gründe, weshalb man seinen Arbeitsplatz wechseln möchte. Oft genug sind es sogar mehrere, die den Wunsch hervorrufen, den Arbeitsplatz zu ändern.
Monetäre Gründe sind dabei selten an erster Stelle zu vermerken. Meist sind es mangelnde Aufstiegschancen, zwischenmenschliche Differenzen, der lange oder zeitintensive Weg zur Arbeit, die Arbeitszeiten, fehlende freie Entscheidungsmöglichkeiten innerhalb des Funktionsfeldes oder die Anerkennung für die geleistete Arbeit bleibt auf der Strecke.
Wenn der Frust massiv wird, der Wunsch den Arbeitsplatz zu wechseln zu einem Ziel geworden ist, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass ein neuer Arbeitsplatz andere Eigenarten mitbringt, mit denen man sich eventuell schwer anfreunden kann. Leider sind diese erst nach einiger Zeit zu erkennen.
Es gilt also, sich genau vor Augen zu führen, was im gegenwärtigen absolut nicht mehr passt. Andererseits sollte man aber auch so ehrlich zu sich sein und aufführen, welche Vorteile der jetzige Arbeitsplatz mit sich bringt. Um es kurz zu machen: Eine nüchterne Betrachtung dessen, was man beim Wechsel des Arbeitsplatzes erwartet, sollte so gründlich wie möglich gemacht werden. Für ein zustande gekommenes Bewerbungsgespräch ist es sinnvoll, sensibel nach Informationen zu fragen, um sich möglichst genau ein Bild der neuen Arbeitsstelle machen zu können.
Vorsicht mit Kündigungsdrohungen
Egal aus welchen Gründen Sie sich entscheiden den Arbeitsplatz zu wechseln, Sie sollten Ihrem Frust möglichst für sich behalten und keine Personen öffentlich angreifen. Wenn Sie in der Firma verlautbaren lassen, dass Sie unzufrieden sind, dann an der richtigen Stelle. Überlegen Sie zweimal, ob Sie die Drohung aussprechen, dass Sie kündigen, wenn „sich hier nicht bald was ändert.“
Weshalb? Sie werden ein Arbeitszeugnis brauchen, wenn Sie sich anderweitig bewerben wollen, denn danach fragt der potenzielle neue Arbeitgeber. Wenn Ire Kündigung aus einer neutralen Stimmung heraus kommt, wird Ihr Arbeitszeugnis anders ausfallen, als wenn Sie bereits mehrfach unter Kollegen ausgesprochen haben, dass Sie ohnehin nicht mehr lange „mitspielen werden.“
Es schlägt sich auf Ihr Arbeitszeugnis nieder, wie Kollegen und Vorgesetzte während Ihrer Arbeitsdauer in Erinnerung haben.
Lassen Sie Ihr Arbeitszeugnis prüfen
Sicher haben Sie davon gehört, dass die Darstellung Ihrer Fähigkeiten, Umgangsformen in Bezug auf die Kollegen, Vorgesetzten oder ihrer Arbeitsleistung in Formulierungen gepackt werden, die nicht so positiv sind, wie sie im ersten Moment vermuten lassen.
Wenn Sie selbst solche Formulierungen nicht aufdecken können, dann können Sie auch Ihr Arbeitszeugnis prüfen lassen von jemandem der sich damit auskennt.
Schlussendlich sollten Sie genau wissen, wie Ihr jetziger Arbeitgeber Sie bewertet. Umso selbstsicherer ist Ihr Auftritt ihm gegenüber, wenn es zu einem Bewerbungsgespräch kommt.
Die Bedeutung des Arbeitszeugnisses
Ihr potenziell neuer Arbeitgeber kennt Sie in der Regel nicht. Er hat noch nie von Ihnen gehört und möchte eine knappe und aussagekräftige Dokumentation in Form einer Bewerbungsmappe oder einer Online-Bewerbung haben. Auf ausgeschriebene Stellen bewerben sich in der Regel sehr viele Interessenten. Um eine rasche Auswahl zu treffen, weil die Stelle meist schnell wieder besetzt werden soll, wird oft auf Formalität und Qualität geachtet, in der die Bewerbungen eingereicht werden. Offen gestanden sagen Sie oft nichts über die Zuverlässigkeit und die tatsächlichen Fähigkeiten des Arbeitnehmers aus. Aber aus Sicht des neuen Arbeitgebers ist das der effektivste Weg, die Flut an Bewerbungen in einem angemessenen Zeitrahmen abzuarbeiten. Schließlich bindet das für die Zeit der Bewerbungszeit Personal und verursacht damit Kosten.
In zweiter Instanz werden dann Bewerbungsgespräche vereinbart, wodurch der infrage kommende Bewerber eine zweite Möglichkeit erhält, sich selbst in einem persönlichen Gespräch darzustellen.
Hierauf sollten Sie sich gut vorbereiten.
Geben Sie sich natürlich, übertreiben Sie nicht in der Darstellung Ihrer Fähigkeiten und Aufgaben, die Sie bisher ausgeübt haben, und seinen Sie authentisch.